Raubfischrollen Spinnrollen

Spinnrolle Test – Worauf du beim Kauf achten solltest

Du möchtest dir demnächst deine erste -oder eine neue Spinnrolle zulegen und weißt nicht genau, worauf du achten musst? Keine Sorge, wir helfen dir gerne weiter!

Anfangs ist es wichtig, sich im Klaren zu sein, welche Zielfische im Fokus stehen. Zwischen dem Spinnfischen auf Barsch und Hecht bestehen große Unterschiede, die sich auf die Anforderungen der Spinnrolle fundamental auswirken. Darüber hinaus spielen viele andere Faktoren eine ausschlaggebende Rolle: z.B. Angelmethode und Ködergröße, Gewässerwahl, Angeln vom Ufer oder Boot usw. Um dir die Wahl etwas einfacher zu machen, befassen wir uns zunächst mit den wichtigsten Faktoren, um die Auswahl ein wenig einzugrenzen.

Spinnrolle – Was dieser Begriff genau beschreibt

Eine Spinnrolle ist eine spezielle Angelrolle, die zum aktiven Raubfisch-Angeln primär mit Kunstködern ausgelegt ist. Die für die Wurfeigenschaften zuständigen Komponenten sind von großer Bedeutung, da du den Köder permanent auswirfst und direkt wieder einholst, während du den Köder animierst. Die Belastungen, denen Spinnrollen ausgesetzt sind, fallen dementsprechend sehr groß aus. Dies erfordert gewisse Eigenschaften, die eine Spinnrolle erfüllen sollte, denn die dauerhafte Beanspruchung wirkt sich schnell auf die Langlebigkeit der Rolle aus. Bei Spinnrollen als auch Spinnruten gilt: Je leichter desto besser!

Beim Kauf einer Spinnrolle sind viele weitere Eigenschaften entscheidend, auf die wir in den folgenden Abschnitten detailliert eingehen werden.

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Stationär -oder Baitcast-Rolle – Einsteiger oder Fortgeschrittener

Zunächst einmal ist es wichtig, sich für einen dieser beiden Rollentypen zu entscheiden. Stationärrollen sind momentan noch weiter verbreitet, jedoch werden Baitcastrollen immer beliebter. Diese sind vom Aufbau und der Optik anders konzipiert als Stationärrollen, zumal sie keinen Rollenbügel besitzen und über ein unterschiedliches Bremssystem verfügen. Es gibt hierbei 2 verschiedene Bremsen, die bei jeder Baitcaster verbaut sind: Die Spulenbremse und zusätzlich eine Wurfbremse – heißt nicht jede Baitcast-Rolle ist zum Werfen aller Ködergewichte geeignet. Sehr präzise, schnelle Unterhandwürfe sind hiermit möglich, jedoch bedarf dies einiges an Übung und ist eher nicht für Einsteiger geeignet.

Für Einsteiger empfehlen wir definitiv eine Stationärrolle, denn die Handhabung ist besonders am Anfang deutlich leichter und intuitiver. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf Stationärrollen.

Spinnrollen-Größen und Eigenschaften – Große Modellvielfalt für jeden Einsatzbereich

Selbstverständlich spielt die Größe der Spinnrolle eine große Rolle und richtet sich wie alle anderen Eigenschaften primär nach dem Einsatzgebiet. Stationärrollen gibt es in verschiedensten Größen und Spezifikationen. Im Ultra-Light Segment findest du Rollen-Größen von 500 bis 1500, der mittlere Bereich wird durch 2000er bis 3000er-Größen abgedeckt, während die 4000er bis 5000er-Modelle die größeren Spinnrollen darstellen. Rollengrößen, die darüber hinaus reichen sind eher für das Spinnfischen im Meer ausgelegt. Wir konzentrieren uns hier aber auf das Spinnfischen im Süßwasser und Brackwasser.

Die verschiedenen Modellgrößen unterscheiden sich in Merkmalen wie Spulengröße und damit Schnurfassung, Gewicht, Robustheit usw. Die Größen – und damit auch die anderen Eigenschaften – sind jedoch nicht genormt und können sich von Hersteller zu Hersteller leicht unterscheiden. Logischerweise beeinflussen die Größe der Spinnrolle und des Spulenkopfes die Wurfweite enorm.

Welche Zielfische und Einsatzbereiche die verschiedenen Größen und Ausführungen abdecken, erklären wir dir natürlich ausführlich.

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Die passende Spinnrolle – Ultralight sehr leichte Rollen für kleinere Fische

Die kleinsten Ausführungen wurden genau für diese Art des Spinnfischens konzipiert. Ultralight bezieht sich nicht nur auf die zu werfenden Ködergewichte, sondern auch auf das Gewicht dieser Modelle. Dabei wiegen die leichtesten Modelle gerade einmal 150 Gramm, manchmal sogar etwas weniger. Die etwas größeren Ausführungen bringen meistens 20 bis 30 Gramm mehr auf die Waage und sind damit trotzdem noch absolute Leichtgewichte. Die Schnurfassung ist aufgrund der kleinen Spulenköpfe geringer als bei größeren Modellen, was eine maßgebliche Auswirkung auf die Wurfweite hat. Willst du vom Ufer an Gewässern angeln, bei denen hohe Wurfweiten gefragt sind, dann wähle deine Spinnrolle lieber eine Nummer größer. Eine Bremskraft von bis zu 5 Kilogramm ist im Ultralight Segment vollkommen ausreichend.

Zielfische sind hierbei eher die kleineren Räuber – Barsch, Döbel, Forelle, Rapfen, aber auch bei größeren Raubfischen beweisen sich besonders etwas qualitativere Modelle als ausreichend robust, um diese sicher zu landen.

Spinnfischen auf Zander und Hecht – Spinnrollen mittlerer Größe

Die 2000er bis 3000er-Größen decken den Bereich des mittleren Spinnfischens optimal ab. Sie sind robuster, mit mehr Bremskraft und größeren Spulen ausgestattet, aber damit auch schwerer als die kleinen Modelle. Diese Größen eignen sich hervorragend zum schweren Barschangeln und Spinnfischen auf Zander. Die 4000er-Ausführungen sind perfekt auf das Angeln auf Zander am Fluss, als auch Spinnfischen auf Hecht zugeschnitten. Etwas mehr Bremskraft von ca. 5 bis 10 Kilogramm sind hier definitiv notwendig, um den Drill größerer Räuber auch in starker Strömung sicher forcieren zu können.

BigBait auf große Hechte – Spinnrollen mit viel Kraftreserven

Sowohl 5000er, aber auch 4000er-Größen gehören zu den größeren Spinnrollen-Modellen. Mittlere als auch große Köder lassen sich fabelhaft und präzise auf große Entfernungen befördern und verfügen über ausreichend Kraftreserven und Bremskraft, um große Hechte sicher drillen zu können. Die Spinnrollen in diesem Segment sind deutlich robuster, noch langlebiger und mit Bremskräften von bis zu 15 Kilogramm ausgestattet. Ein starkes, robustes Getriebe plus größere Spulen – und damit höhere Wurfweiten und mehr Schnurfassung – sind essenziell, wenn es auf Großfisch-Jagd geht!

Die großen Spulen sind exzellent geeignet, um hohe Wurfdistanzen zu erzielen und somit an die weiter entfernten Hotspots zu gelangen. Einige Modelle – meist im etwas höheren Preissegment – sind mit einer sogenannten „Long-Stroke-Spool ausgestattet. Gemeint ist damit eine Weitwurfspule, die für das Werfen größerer Distanzen konzipiert ist.

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Getriebe, Rotor und Bremse der Spinnrolle – Bremskraft, Robustheit und Langlebigkeit

Diese Komponenten bilden „das Herz“ der Spinnrolle und sind damit von großer Wichtigkeit. Das Getriebe ist für die Leichtgängigkeit, den Lauf und die Kraftübertragung zuständig. Die Kräfte, die auf das Getriebe und die Zahnräder während des Drills wirken, können bei großen Fischen enorm sein, deswegen ist die Verarbeitung hochwertiger Materialien essenziell für die Qualität einer guten Spinnrolle. Oft besteht das Getriebe aus hochwertigem Aluminium und arbeitet im Optimalfall vollkommen geräuschlos. Hierbei gibt es extrem viele unterschiedliche Bezeichnungen und Fachbegriffe, die für dich vorerst nicht von großer Bedeutung sind.

Die Bremse sollte über eine möglichst hohe Bremskraft verfügen – dem Zielfisch entsprechend – dabei trotzdem fein justierbar sein und damit genügend Sensibilität aufweisen. Frontbremsen sind dabei gegenüber Heckbremsen klar im Vorteil, da sie deutlich sensibler sind und mehr Bremskraft besitzen.

Spinnrollen – Rollenkörper, Spule und Übersetzung

Der Rollenkörper schützt die wichtigen Einzelteile im Inneren der Spinnrolle und sollte aus hochwertigem Material bestehen. Oft ist dieser aus Aluminium und Magnesium gefertigt und bietet somit optimalen Schutz, was in Robustheit und Langlebigkeit resultiert. 

Die Größe und Beschaffenheit der Spule sind maßgeblich an den Wurfeigenschaften und der Schnurverlegung beteiligt. Abgerundete Abwurfkanten begünstigen die Wurfeigenschaften, denn die Schnur gleitet über die Spule ohne großen Widerstand hinweg. Sogenannte „Long-Stroke-Spool“ Spulen verfügen über diese Besonderheiten, sind aber oft bei etwas teureren Spinnrollen verbaut. Eine gute geflochtene Schnur ist hierbei unumgänglich und verstärkt diesen Effekt deutlich. Saubere, kreuzweise Schnurverlegung und ein guter Rollenbügel verhindern obendrein, dass es zu Schnurverwicklungen kommt. 

Das Schnurlaufröllchen steht beim Spinnfischen unter Dauerbelastung und sollte ebenfalls gut verarbeitet und somit robust sein. Beim Lösen von Hängern – aber besonders beim Anschlag und Drill – ist dieses enormen Kräften ausgesetzt. Es sorgt außerdem für einen reduzierten Schnurdrall.

Die Übersetzung gibt das Verhältnis zwischen Kurbelumdrehung und Schnureinzug an. Höhere Übersetzungen – und damit mehr Schnureinzug pro Kurbelumdrehung – sind besonders im Sommer auf Barsch, Hecht und Rapfen – gut geeignet, während niedrigere Übersetzungen ideal für das Zanderangeln oder Angeln im Winter sind.

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Preis – Was kostet eine gute Spinnrolle?

Die Preisspanne ist sowohl bei Spinnrollen als auch bei Spinnruten so groß, dass man genauer differenzieren müsste, um pauschal einen guten Preis für eine Spinnrolle zu nennen. Extrem günstige Modelle gibt es schon für unter 20 Euro, wovon wir dir klar abraten, da man bei zu günstigen Modellen keine Erwartungen an Qualität haben sollte und am Ende meistens doppelt kauft. Viel mehr solltest du dich auf das Preis-Leistungs-Verhältnis konzentrieren, denn eine gute Spinnrolle muss nicht unbedingt teuer sein, um Qualität vorweisen zu können. Für unter 100 Euro erhältst du bei einigen Herstellern schon gute Modelle, die besonders für Einsteiger geeignet sind.

Fazit – Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften einer Spinnrolle

Abschließend fassen wir dir noch einmal die wirklich relevanten Punkte zusammen, auf die du beim Kauf einer Spinnrolle achten solltest. Wähle die Größe und die Spezifikation deine Spinnrolle mit Bedacht, nachdem du dich für deine Zielfische und den genauen Einsatzbereich entschieden hast. Die Informationen aus diesem Artikel sollten dir geholfen haben, eine für dich optimierte Spinnrolle zu finden.

Wir haben einige Spinnrollen verschiedener Hersteller getestet, da ist bestimmt die passende für dich dabei!

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