Bei der Daiwa Prorex S-Spin, die in verschiedenen Längen – von 2,10 Meter bis 2,70 Meter – und Wurfgewichtsklassen in einer Bandbreite von 14 bis hin zu 110 Gramm Maximalgewicht daherkommt, wurden dieselben Qualitätsansprüche zugrunde liegt, mit der sich sämtliche Modelle der umfangreichen Prorex-Serie als moderne Spinnangelruten profilieren.
Diesem Grundprinzip der Prorex-Serie treu-bleibend geht es laut Hersteller auch bei der extra-schnellen Prorex S-Spin darum, „den speziellen Anforderungen zahlreicher, moderner Spinnangel-Technologien mit Soft- und Hardbaits“ gerecht zu werden. Dabei gibt die Vielzahl der Modelle innerhalb der Prorex-S-Serie bereits einen Hinweis darauf, dass Daiwa diesen Auftrag im Zuge einer beeindruckenden Modell-Vielfalt sehr ernst genommen hat, um den spezialisierten Spinnangler und designiertem Zielfisch-Jäger mit dem jeweils optimalen Modell auszustatten.
Wir schauen uns in den nachfolgenden Zeilen an, inwieweit die Prorex S-Spin diesem Anspruch in Sachen Optik, Ausstattung und Performance Genüge tut. Dafür haben wir uns exemplarisch das 2,70 Meter lange Modell mit einem Wurfgewicht von bis zu 50 Gramm genauer angesehen.
Um dir eine optimale Empfehlung mit an die Hand zu geben, haben wir die Rute einmal mehr dem Prüfstein unseres Tacklehero-Praxistests unterzogen. Beginnen wir aber zunächst mit den allgemeinen Merkmalen.
Vorteile
- modernes Design
- kombinierter Griff aus EVA und Kork als optisches und funktionales Highlight
- HFV Blanktechnologie
- geringes Gewicht für ermüdungsfreies Angeln
- tolle- und sehr schnelle Aktion bei hoher Kontrolle und viel Gefühl
- viele Kraftreserven
- Hohes Rückstellvermögen
- ergonomischer Schraubrollenhalter
- hochwertige Sea-Guide-Ringe
- Top-Preis-/ Leistung
Nachteile
- für Finesse-Techniken eher ungeeignet
Blank, Optik und Verarbeitung im Detail
Der Rutenblank der Prorex S-Spin besticht durch die Verwendung des von Daiwa entwickelten HVF-Kohlefaser-Materials. Dieses Verbund-Material, das sich durch einen sehr geringen Harz-Anteil auszeichnet, nimmt – abgesehen von dem leichten Gewicht, das mit dessen Verwendung einhergeht – auch einen mittelbaren Einfluss auf die Optik der Rute: Die Rute kommt infolge des eingesparten Harzes mit einem sehr schlanken Blank daher, was sich auch positiv auf die Performance auswirkt – dazu aber später mehr!
Dieser schlanke und leichte Blank entspringt einem modernen- und ergonomisch-designtem Handteil, das sich durch eine Kombination aus Kork und einem aus EVA-gefertigten Griffstück auszeichnet. Diese ungewöhnliche Material-Kombination trägt ihren Teil zum wertigen Gesamteindruck der Rute bei, zumal ihr stilvolles Design diesen Eindruck untermauert.
Einen erheblichen Anteil an diesem Design trägt ferner die innovative Gestaltung des Rollenhalters, dessen ergonomische Form – abgesehen von der Optik – auch damit einhergeht, dass die Rute besonders angenehm in der Hand liegt und sich dabei angenehm weich anfühlt – zumal die Soft-Touch Oberfläche des Rollenhalters ihren Teil zu diesem Eindruck beiträgt.
Die dezenten Farbtupfer durch die violett-gehaltenen Hervorhebungen am Griffteil sowie die neongrünen Akzente am Rollenhalter und am unteren Drittel des Blanks verleihen der Rute eine gewisse optische Dynamik. Diese Dynamik scheint trefflich gewählt, denn sie setzt sich auch in der Aktion der Rute fort.
Ultraschnelle und bissige Aktion der Prorex S-Spin
Wir können nicht genau sagen, ob die Prorex S-Spin, die aufgrund ihrer namentlichen Analogie die Bissigkeit eines T-Rex auf den Plan ruft, ihren Namen dem besagten Raubsaurier zu verdanken hat. Was wir allerdings sagen können: In Sachen Bissigkeit braucht die Rute den Vergleich zum Dinosaurier nicht zu fürchten. Denn es ist diese Bissigkeit, die sich als Folge der unheimlichen Schnelligkeit des Blanks in jeder einzelnen Bewegung der Rute – sei es beim Wurf, der Köderführung, oder beim Drill – in einer unheimlich schnellen Ansprache der Rute bemerkbar macht.
Von der unheimlichen Schnelligkeit konnte sich unser Tacklehero-Redakteur im Test selber überzeugen: Das Rückstellvermögen der Rute beim Wurf ist bemerkenswert schnell und ermöglichte hierdurch ein umso präziseres- und weiteres werfen verschiedener Köder mittlerer Größe, wobei wir sowohl Wobbler, Gummifische, Spinne als auch Crank-Baits im Einsatz hatten, die wir mal klassisch anboten und mal mit verschiedenen Faulenzer-Techniken versahen.
Best of both worlds: Perfekte Balance aus schneller Ansprache und Kontrolle
So stellte sich auch die enorm gute Rückmeldung, die die Rute sowohl beim Wurf als auch bei der Köderführung vermittelte, in das Zeichen dieses ultraschnellen Blanks. Im Drill selber vermittelte die Rute trotz schneller Spitzenaktion eine progressive Kraftübertragung und genügend Reserven, um auf plötzliche Fluchten der gehakten Zander und kleineren Hechte reagieren zu können. Soweit es das Setzen des Anhiebs betraf, erwies sich die schnelle Ansprache der Rute neuerlich als echter Pluspunkt, insofern sie ein blitzschnelles Reagieren ermöglichte, das den Haken sicher im Maul der Fische greifen ließ. Für den sicheren Halt dieses Hakens während des Drills stand ferner der HVF-Kohlefaser-Materialverbund des Blanks ein, der, bei aller Schnelligkeit und Direkt-Ansprache, genügend Puffer bereithielt, um Fluchten souverän abzufedern. Dabei wirkte die Rute zu keinem Zeitpunkt schwammig und vermittelte immer eine spürbare Tuchfühlung zum Fisch, die dem sicheren Landgang vieler gehakter Zander unseres Redakteurs vorausging. Das gefiel!
Summe ihrer Teile: Hochwertige Ausstattung der Prorex-S-Spin
Zu diesem Eindruck von Souveränität bei Wurf, Köderführung und Drill trug neben der Aktion und schnellen Ansprache der Rute auch deren Flankierung durch hochwertige Sea-Guide Ringe bei. Je nach Modellausführung und Länge der Rute variiert die Zahl der Ringe zwischen 7 und 9, wobei die 8 Ringe des uns vorliegenden Modells für eine kontinuierliche und progressive Belastung der Rute einstanden, insofern die Kraft gleichmäßig übertragen wurde – was bis ins Handteil spürbar war.
Das spezielle Design des Rollenhalters und des Griffstückes erwies sich im Zusammenspiel mit dem geringen Gewicht der Rute und deren perfekter Balance bei der Verwendung einer mittelgroßen Spinnrolle (wir verwendeten eine Daiwa Exceler LT mit 0,20er monofiler Schnur) als weiterer Pluspunkt im Rahmen unseres Praxistests.
Von der Praxis inspiriert: Pluspunkte im Einsatz
Nicht nur, dass das weiche und ergonomische Design zur angenehmen Haptik und guten Griffigkeit der Rute beitrug (an der übrigens auch der einsetzende Regen und die Exposition von Nässe nichts ändern konnten), sondern auch, dass die perfekte Balance und das leichte Gewicht der Rute von gerade einmal 160 Gramm ein ermüdungsfreies Fischen über mehrere Stunden hinweg ermöglichten. Das hielt die Motivation unseres Redakteures, abgesehen vom sich einstellenden Fangerfolg, nachhaltig aufrecht.
Wie sämtliche anderen Modelle der Prorex S-Spin ist auch die uns vorliegende mittelschwere Modell der Serie mittig-zweigeteilt und ermöglicht mit einer Transportlänge von 1,41 Metern – beim längsten Modell der Serie sind es 1,57 Meter – einen bequemen Transport, sei es im Kofferraum, im Rucksack beim Angeln selber oder auch auf Reisen in einem entsprechenden Futteral.
Spinnrute mit Top-Preis-Leistungsverhältnis
Ein wichtiger Punkt, der die Prorex S-Spin gerade für Einsteiger besonders interessant machen dürfte, ist das exzellente Preis-Leistungsverhältnis. Die Ruten bewegen sich mit Blick auf die UVP in einer Preisspanne von 100-137 Euro und dürften damit für eine breite Gruppe von Anglern erschwinglich sein.
Fazit:
Die Prorex S-Spin konnte unserem kritischen und prüfenden Tacklehero-Blick auf ganzer Linie standhalten. Das ansprechende Design der Rute, das – weder zu aufdringlich, noch zu dezent gehalten ist –, dürfte eine breite Anhängerschaft unter den Anglern finden, zumal die überzeugende Performance und das hervorragende Rückstellvermögen dafür einstehen, dass nicht nur Einsteiger des gezielten Spinnangelns, sondern auch die versierten Profis ihren Gefallen daran finden dürften.
Die Einteilung der Prorex S-Spin-Serie in 13 verschiedene Variationen (von Länge und Wurfgewicht) trägt ihr Übriges dazu bei, die komplette Bandbreite von Ködergrößen und Angeltechniken zu bedienen, weshalb die Prorex S-Spin eine umso breitere Anhängerschaft finden dürfte. Das leichte Gewicht der Rute und die besonders gute Rückstellung tragen in Punkto Aktion ihren Teil dazu bei, dass die Rute dem Anspruch an die Performance einer modernen Spinnrute gewachsen ist.
Einziger Wehrmutstropfen: Aufgrund der äußerst bissigen Aktion der Rute ist sie für bestimmte Finesse-Techniken mit speziellen Anforderungen an die Köderführung eher ungeeignet.
Das aber ändert aber nichts am übergeordnet-positiven Gesamtwindruck der Rute. Spätestens durch das äußerst attraktive Preis-Leistungsverhältnis profiliert sich Prorex-S-Spin als Spinnrute im unteren Preissegment, deren Performance allerdings nicht vor den Ruten gehobener Preisklassen zurückstecken muss. Klare Empfehlung der Tacklehero-Redaktion!